Shampoo, festes Shampoo, Haarseife, No-Poo... A long way down

Hier kommt jetzt ein kleiner Bericht in Tagebuchform, denn ich möchte jetzt schon über meine Haarwaschexperimente schreiben, gleichzeitig aber demnächst noch mehr ausprobieren. Also, Feuer frei!

26.01.2018
Meine Haare und ich, ein Thema für sich. Ich habe viele, dicke, leicht wellige Haare. Ich hatte sie schon brustlang und streichholzkurz, auch einen Hipster-Sidecut hatte ich schon, sah toll aus. Ich hatte diverse Rot-, Blond- und Brauntönungen/ -färbungen drinnen. Aktuell sind die Haare kinnlang, dank vorangegangener Schwangerschaft schön ausgedünnt, mit Pony, Naturhaarfarbe (sprich sehr dunkles Blond mit einigen weißen Haaren). Soweit okay. Ich hatte oft trockenes Haar, ich denke, die falsche Pflege, Stichwort Silikone, hat ihren Teil dazu beigetragen. Momentan ist kein Spliss zu sehen. Ich habe den großen Luxus, meine Haare nur 1-2x wöchentlich waschen zu müssen. Hört sich alles ganz okay an, oder? Aber ich habe ein Problem, das mich echt nervt: Seit der Geburt juckt meine Kopfhaut! Das kenne ich schon vom Großen - damals habe ich einfach gar nichts unternommen und nach ein paar Monaten war es gut. Jetzt ist es anders :( ich habe mittlerweile schon ne Menge versucht. Ich bin mit einem Kopf voller Olivenöl ins Bett, ich habe diverse Shampoomarken und Arten zu bürsten getestet, immer noch juckt die Kopfhaut, wenn auch nicht mehr so schlimm.
Durch Zufall habe ich vor Kurzem etwas über Sauberkunst gelesen, das ist eine Seifenmanufaktur mit Onlineversand. Und die haben Seifen, die sich für meine Kopfhaut echt gut anhören! Ich habe also zwei Proben festes Shampoo bestellt: Lavendeltraum für empfindliche Kopfhaut und Nessi für gereizte, schuppige, juckende Kopfhaut. Beim Öffnen des Päckchens sind mir direkt zwei Dinge positiv aufgefallen: Der angenehme Kräutergeruch (der in meinem Bad den trocknenden Windeln Kontra bietet ;) ) und die plastikfreie Verpackung.



Ich habe die Shampoos mittlerweile dreimal benutzt. Wenn man normales Shampoo aus der Flasche gewöhnt ist, muss man sich ganz schön umstellen: Man nimmt das Shampoostück in die nassen Hände und reibt es, wie bei normaler Seife auch. So entsteht Schaum. Aber sooo wenig! Ich muss mehrmals hintereinander reiben und den Kopf mit Wasser aufschäumen und das zweimal hintereinander. Dauert also definitiv länger als mit normalem Shampoo aus der Flasche - das ist mit nörgelndem Baby etwas lästig.
Erstaunlicherweise bringt Lavendeltraum bei mir mehr als Nessi. Trotzdem juckt die Kopfhaut leider noch leicht. Ich habe jetzt ein paar Tropfen Jojobaöl einmassiert, das beruhigt meine Kopfhaut etwas mehr und macht schönere Haare. Irgendwie fliegen die trotzdem ganz schön wild umher gerade.
Ich werde den festen Shampoos noch ein paar Chancen geben, denn ich denke, es muss sich alles noch umstellen von Schwangerschaftshormone plus Drogerieshampoo auf Stillhormone plus Öko, aber wenn ich das Problem bald nicht los bin, nehme ich Roggenmehl und probiere somit No-Poo aus. Vielleicht reagiert die Kopfhaut ja auch empfindlich auf das Entfernen des Sebums, wer weiß. In ein paar Wochen bin ich hoffentlich schlauer.

29.01.
Heute war schon wieder Haarwaschtag! So einen kurzen Abstand hatte ich schon lange nicht mehr... Aber die Haare wurden schon leicht strähnig, obwohl sie sich gut angefühlt haben, nicht fettig oder so. Vielleicht war das Jojobaöl Schuld. Jedenfalls gab es heute mal zuerst Nessi und dann den Lavendeltraum. Und: Nichts juckt! Ich bin begeistert! Mal schauen, wie lange ich jetzt ohne Waschen über die Runden komme.

03.02.
Heute habe ich wieder meine Haare gewaschen. Ich hatte also eine Pause von 4 Tagen, das ist normal bis ganz gut :) ich muss sagen, es nervt mich leicht, wie lange die ganze Prozedur mit dem festen Shampoo dauert. 10 Minuten brauche ich bestimmt. Aber wenn ich dadurch dauerhaft relativ große Waschabstände habe, lohnt sich das vielleicht. Mit dem Haargefühl bin ich ganz zufrieden, ich habe das Gefühl, das Shampoo bringt meine Naturwelle etwas besser zur Geltung. Jucken tut es kaum. So darf es weitergehen!

12.02.
Ich habe eben beim Blick in den Spiegel festgestellt, dass eine Haarwäsche schon wieder fällig ist. Mein erster Gedanke war: Waaas? Schon wieder? Aber eigentlich habe ich einen gamz guten Abstand: Das letzte Mal habe ich sie am 08.02. gewaschen. Und jetzt ist Abend, ich wasche also erst morgen wieder. Wenn ich es schaffe, bevor mein Mann und unser Großer losgehen, fuchse ich mich in die Methode mit Roggenmehl und saurer Rinse aus Apfelessig rein. Blöde Frage am Rande, wie spricht man Rinse aus? Ich kenne es als englisches Wort, würde also eigentlich "Rins" sagen. Oder gibt's das auch im Deutschen?

13.02.
Ich habe es heute mit Roggenmehl versucht, analog zur Anleitung von Smarticular. Das Mehl stammt, wie es einer Ökotrulla gebührt, aus dem Unverpacktladen  :) das Verteilen auf dem Kopf war spannend, ich habe es kopfüber über der Badewanne gemacht. Dann ein paar Minuten einwirken lassen und dann ausgespült, ich hoffe, ich war gründlich genug. Ich hatte nicht viel Zeit, der Große musste für die heutige Faschingsfeier in der Kita geschminkt werden.
Im Laufe des Tages habe ich festgestellt: Die Haare haben zwar die nach dem Waschen typische Fluffigkeit bekommen, sind aber leider immer noch fettig... Also noch ein Versuch, dieses Mal ganz in Ruhe.
Ich bin der Anleitumg genauer gefolgt als davor und habe mir als Equipment eine Trinkflasche zum Schütteln aus der Küche geholt:


Ab unter die Dusche, Haare nass machen und dann nach und nach die Flüssigkeit auf dem Kopf verteilen. Etwas einmassieren, 5 Minuten einwirken lassen und ausspülen.
Ich muss ehrlich sagen, zufrieden bin ich immer noch nicht. Die Haare sehen zippelig aus und fühlen sich wachsig an. Mein Großer wollte mir durchwuscheln und seine Finger sind stecken geblieben. Ich gebe dem Roggen noch 1-2 Chancen, aber wenn mich das nicht überzeugt, muss ich weiter suchen. Ich will doch nur eine nicht juckende Kopfhaut!

15.02.
Ich bin mit so einem blöden Haargefühl aufgewacht, dass ich heute morgen direkt wieder Haare waschen musste. Ich habe wieder Lavendeltraum und Nessi genommen. Es ist jetzt später Abend und was soll ich sagen: Den ganzen Tag hat nichts gejuckt! Ich bin gerade sehr glücklich. Das mit den Sauberkunst-Seifen und mir, das könnte was Ernsthaftes werden <3

26.02.
Heute war wieder Haarwaschtag. Nach sechs Tagen Pause. Den einen Extratag hat man gesehen, aber ich versuche, die Abstände nach und nach weiter auszudehnen. Momentan kann man ja Mützen tragen ;)
Also, ich muss sagen, alles in allem bin ich mit Sauberkunst jetzt sehr zufrieden. Die Shampoos riechen toll und funktionieren super. Leider brauche ich drei Waschgänge, bis ich das Gefühl habe, dass die Haare komplett sauber sind. Das hat bei mir heute 8 Minuten unter der Dusche bedeutet - ja, für mich ist das sehr lange :D
Meine Probestücke neigen sich langsam dem Ende zu (nebenbei: Super, dass die Seifen so ergiebig sind!). Da ich absolut überzeugt bin, habe ich beide Shampoos eben nachbestellt, zusammen mit einer Baby-Calendula-Seife. Ich freu mich schon auf die Lieferung!
Abschließend noch: Es hat Spaß gemacht, die verschiedenen Möglichkeiten auszuprobieren. Dass die Roggenvariante nicht funktioniert hat, finde ich nicht schlimm, denn ich hätte schon recht häufig neues Roggenmehl nachkaufen müssen. Gerade auf Reisen hätte mor das ganze Equipment zuviel Platz weggenommen. Ich freue mich, dass ich wieder ein in Plastik verpacktes Produkt durch eine ökologischere Alternative ersetzen durfte.

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